Honig oder Dattelsirup – was ist die bessere Wahl? Hier findest du einen Vergleich der natürlichen Süßungsmittel mit Blick auf Blutzucker, Inhaltsstoffe und gesundheitliche Wirkung.
Warum ich diesen Artikel geschrieben habe
Manchmal entstehen Artikel ganz spontan – so auch dieser. Gestern wurde ich von einem jungen Mann gefragt, ob es stimmen würde, dass in Honig kaum Zucker wäre.
Und dann war da noch mein persönlicher Auslöser: Vor einiger Zeit habe ich eine Mischung aus Frischkäse und Dattelsirup für mich entdeckt – eine Art gesunder Brotaufstrich bzw. Dip mit natürlicher Süße. Seither beschäftige ich mich intensiver mit Dattelsirup und seinen Eigenschaften. So kam es, dass ich mich heute hingesetzt und die gängigsten natürlichen Süßungsmittel miteinander verglichen habe – damit du beim Süßen bewusster wählen kannst.
Honig – Natürlich, aber zuckerreich
Honig wird oft als gesunde Alternative zu Zucker gepriesen. Er enthält etwa 80 % Zucker, überwiegend Fructose und Glucose, dazu kleinere Mengen an Enzymen, Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien.
✔ Vorteile:
- Antibakteriell & entzündungshemmend
- Traditionell bei Husten, Halsschmerzen & kleinen Wunden
- Enthält Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe
✘ Nachteile:
- Hoher Zuckergehalt – für Diabetiker nur begrenzt geeignet
- Trotz Antioxidantien ein energiereiches Süßungsmittel
Honig – Nährwerte auf einen Blick |
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Zuckergehalt: ca. 80 g / 100 g |
GI: 55–60 |
GL: ca. 9 pro EL (20 g) |
Kalorien: ca. 300 kcal / 100 g |
Dattelsirup – Süße mit Mineralstoffen
Dattelsirup wird aus getrockneten Datteln gewonnen und enthält neben Zucker auch Kalium, Magnesium, Ballaststoffe und Antioxidantien. Sein Geschmack ist fruchtig-karamellig.
✔ Vorteile:
- Mehr Nährstoffe als Zucker oder Honig
- Ballaststoffanteil (bei gering verarbeiteten Sorten)
- Weniger verarbeitet – oft nur pürierte Datteln & Wasser
✘ Nachteile:
- Hoher Fructoseanteil – nicht ideal bei Fructoseintoleranz
- Auch Dattelsirup ist kein zuckerfreies Produkt
Dattelsirup – Nährwerte auf einen Blick |
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Zuckergehalt: 65–75 g / 100 g |
GI: 47–55 |
GL: ca. 7–9 pro EL |
Kalorien: ca. 280 kcal / 100 g |
Der Vergleich: Honig, Dattelsirup, Haushaltszucker & Agavendicksaft
Süßungsmittel | Zuckeranteil | Hauptzuckerarten | GI | GL (20 g) | Bemerkung |
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Honig | ca. 80 g | Fructose & Glucose | 55–60 | ca. 9 | antibakteriell |
Dattelsirup | 65–75 g | v. a. Fructose | 47–55 | 7–9 | mineralstoffreich |
Haushaltszucker | 100 g | Saccharose (50/50) | 65 | ca. 13 | hoher Blutzuckeranstieg |
Agavendicksaft | ca. 75 g | bis zu 90 % Fructose | 15–30 | 3–5 | kritisch bei Fructose |
Süße Alternativen und ihre Wirkung auf deinen Körper
Kategorie | Honig | Dattelsirup | Agavendicksaft |
---|---|---|---|
Blutzuckerregulation | mittel | mittel | niedrig |
Darmfreundlichkeit | neutral | leicht positiv (Ballaststoffe) | oft negativ (Fructoseüberlastung) |
Leberbelastung bei Fructose | möglich | möglich | hoch |
Mineralstoffe & Antioxidantien | ja | ja | kaum |
Verarbeitungsgrad | gering–mittel | gering | mittel |
Für wen ist was geeignet?
Zielgruppe | Empfehlung |
---|---|
Diabetiker | mit Vorsicht – geringe Mengen Honig oder Dattelsirup |
Fructoseintoleranz | eher meiden – alle enthalten Fructose |
Low Carb Ernährung | kaum geeignet – alle sind zuckerreich |
Kinder (ab 1 Jahr) | Honig und Dattelsirup sparsam möglich |
Darmfreundliche Kost | Dattelsirup in geringen Mengen bevorzugt |
Vegane Ernährung | Dattelsirup oder Agavendicksaft statt Honig |
FAQ – Häufige Fragen
Ist Honig wirklich gesünder als Zucker?
Ja, wegen seiner natürlichen Enzyme und Wirkstoffe. Trotzdem sollte man ihn nur in kleinen Mengen verzehren, da auch Honig ein Zuckerkonzentrat ist.
Wie viel Dattelsirup ist pro Tag okay?
Für gesunde Menschen sind 1–2 EL täglich vertretbar, idealerweise in Verbindung mit ballaststoffreicher Ernährung.
Ist Agavendicksaft besser für den Blutzucker?
Ja – aber der hohe Fructoseanteil kann langfristig Leber und Darm belasten. Deshalb gilt auch für Agavendicksaft: Lieber nur gelegentlich verwenden.
Kann ich mit Honig oder Dattelsirup backen?
Ja – sie eignen sich gut zum Süßen von Riegeln, Gebäck oder Frühstücksbrei. Allerdings muss dabei die Flüssigkeitsmenge angepasst werden.
Noch ein Tipp für bewusste Genießer*innen:
Wenn du dich für natürliche Süßungsmittel interessierst, lohnt sich auch ein Blick auf natürliche Fette mit gesundheitsfördernder Wirkung. Besonders vielseitig ist hier Kokosöl, das nicht nur in der Küche, sondern auch in der Hautpflege Anwendung findet. Erfahre mehr über seine Vorteile und Einsatzmöglichkeiten im Artikel: Wofür ist Kokosöl gut?
Weiterführende Infos zur glykämischen Last
Um den Einfluss von Kohlenhydraten auf den Blutzuckerspiegel besser zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die Grundlagen von glykämischem Index (GI) und glykämischer Last (GL). Sehr anschaulich wird dies bei Wikipedia erklärt: Glykämischer Index & glykämische Last – gut erklärt auf Wikipedia
Kurz gesagt
Honig und Dattelsirup sind naturbelassene Alternativen zu Haushaltszucker mit zusätzlichen Nährstoffen. Sie wirken sich zwar etwas günstiger auf den Blutzucker aus, bleiben aber zuckerreich. Wer darmfreundlich oder hormonbewusst essen möchte, sollte auch diese Süßungsmittel maßvoll einsetzen.
