29. März 2024

Gesundheitsseiten im Internet

Wer sich im Internet auf die Suche nach Seiten mit Gesundheitsthemen macht, sieht sich einem überwältigendem Informationsangebot gegenüber, bei dem man nicht weiß, ob man das, was man dort liest, überhaupt glauben kann oder besser nicht. Wie kann man also seriöse von unseriösen Seiten unterscheiden?

 

Für mich gibt es ganz verschiedene Arten von Webseiten:

 

Ratgeberseiten, die von Communitymitgliedern „bestückt werden
Beispiel für eine solche Webseite ist zum Beispiel frag-mutti.de. Bei dieser Webseite ist von Anfang an klar, dass es sich nicht um Antworten von Ärzten handelt, sondern um Antworten von Laien, gutgemeinten Tipps, Hausmitteln usw. Dadurch kann man die Antworten besser abschätzen und einordnen und sich außerdem mit anderen Betroffen unterhalten.

 

Wissenschaftliche Seiten
Diese Webseiten können richtig gut sein – wenn man sie versteht – was aber für die meisten von uns schwierig sein dürfte.

 

Seiten, auf denen E-Books mit so aussagekräftigen Titeln wie „Wie ich in dreißig Tagen den Krebs besiegt habe“ verkauft werden. Dazu muss ich gar nichts weiter sagen, oder?

 

Wikipedia
Für viele ist Wikipedia wie das „Amen in der Kirche“. Das ist es aber nicht. Nach wie vor kann jeder bei Wikipedia schreiben, was er möchte. Natürlich werden diese Inhalte mittlerweile überprüft – aber trotzdem ersetzt Wikipedia keinen Arzt. Aber: Wikipedia ist ein sehr guter Anfang für Recherchen.

 

Seiten mit Ansammlungen von Rezepten für Hausmittel usw.
Solange dir hier nicht erzählt wird, dass die Rezepte dir das Leben retten und besser sind als jede andere Medizin, kann man solche Seiten als genau das sehen, was sie sind: Sammlungen von Rezepten – mal ausprobiert und mal nicht.

Und dann gibt es noch die Seiten, auf denen man seine Sympthome eingegeben kann und dann die Krankheit „ausgespuckt“ wird. Von diesen Seiten solltet ihr euch einfach fernhalten, denn dort bekommt ihr so schnell eine lebensbedrohliche Krankheit…so schnell könnt ihr gar nicht schauen. Und umgekehrt kann es genauso funktionieren.

 

Wie recherchiert man aber nun am besten?
Es gibt sehr sinnvolle Seiten, auf denen man zum Beispiel erfahren kann, was die Blutwerte, die der Arzt festgestellt hat, bedeuten.
Oder Seiten, auf denen ihr nachprüfen könnte, ob die „Ersatzmedikamente“, die ihr in der Apotheke bekommen habt, tatsächlich die gleichen Wirkstoffe und Wirkstoffmengen haben, wie das Originalpräparat, das der Arzt verschrieben hat.
Ihr könnt ohne weiteres nach Hausrezepten gegen „kleine Wehwechen“ suchen und/oder den Kontakt mit Leidensgenossen über Foren und Ratgeberseiten suchen. Wenn eure Beschwerden dadurch nicht besser werden, müsst ihr aber zum Arzt oder Heilpraktiker oder auch einfach in die Apotheke gehen.
Außerdem gibt es Seiten von „Autoritäten“ wie zum Beispiel die Seite der Deutschen Diabetes Gesellschaft, auf der man viele Informationen rund um die Zuckerkrankheit findet.

 

Aber wie geht man nun mit der ganzen Sache am besten um?
Du musst leider selbst entscheiden, wem du vertraust und was du glaubst. Ich kann dir aber ein Beispiel geben, wie ich es halte:

Vor einigen Jahren wurde bei mir Diabetes Typ II diagnostiziert. Natürlich habe ich mich im Internet schlau gemacht und bin dabei auf ein Forum gestoßen, in dem es um eine besondere Ernährung bei Diabetes geht. Dort habe ich mir alles „herausgezogen“, was mir für meine Situation wichtig erschien – einschließlich einiger leckerer Rezepte. Dazu habe ich mir dann noch zwei Bücher gekauft (aber Vorsicht: Mit den Büchern ist es wie mit dem Internet und dem Fernsehen – man darf nicht alles glauben!).

Im nächsten Schritt habe ich auf diversen Seiten recherchiert, wie die Zusammenhänge zwischen Mineralstoff- und Vitaminmangel und Diabetes sind und habe mir dort ebenfalls die Infos herausgezogen, die auf meine Situation zutrafen.

Nach dem Besuch bei einer Diabetologin fing ich an, regelmäßig den Blutzucker zu messen und habe dabei wiederum festgestellt, was ich problemlos essen kann und was nicht und was mir sonst noch hilft, den Blutzuckerspiegel zu senken. Daran habe ich mich dann gehalten und nun könnte ich ein E-Book schreiben, das „Wie ich in 3 Monaten den Diabetes besiegte“ heißt. Mache ich aber nicht. 🙂 Denn das, was bei mir geholfen hat, muss nicht zwangsläufig bei anderen helfen, zumal es mit meiner ganz persönlichen Situation zu tun hat.

Man muss also erst einmal viele verschiedene Informationen sammeln und diese dann wieder nach glaubhaft oder nicht glaubhaft sortieren und dann noch deine persönliche Situation dazurechnen. Und dann kommt vielleicht etwas dabei heraus. Vielleicht aber auch nicht…